Immobilienmarkt Österreich: Makler prognostizieren Trends für 2017
Das Österreichische Maklernetzwerk Re/Max Austria hat auf seiner Pressekonferenz am vergangenen Dienstag die Trends der Immobilienbranche für dieses Jahr prognostiziert. Über 540 heimische Immobilienmakler wurden hierfür kontaktiert und um eine Prognose gebeten. Die alljährliche Erhebung gilt in der hiesigen Branche als renommiert und richtungsweisend. Besonders im Fokus stand diesjährig die Zuspitzung zwischen der erhöhten Nachfrage nach Wohnraum und der entgegenstehenden Angebotsflaute in den Ballungszentren Österreichs. Die Expertenprognose dürfte explizit die Immobilieneigentümer erfreuen: Denn der Kauf und die Miete werden im Durchschnitt teurer werden.
Anstieg der Grundbucheinträge schafft Rekordumsätze in 2016
Wer die Geschehnisse auf dem Österreichischen Immobilienmarkt bereits im vergangenen Jahr verfolgt hat, dem ist die konstante Nachfrage nach Immobilien bereits aufgefallen: Laut aktuellen Hochrechnungen wurden 120.000 Eintragungen im Grundbuch verzeichnet – im Jahr 2013 waren es mit knapp 80.000 vergleichsweise wenig. Der Anstieg der Rekordumsätze schaffte ein Transaktionsvolumen in Höhe von 1,35 Milliarden Euro. Parallel dazu begleitet die Branche jedoch auch im Jahr 2017 ein altbekanntes Problem: ,,In den Großstädten gibt es viel zu einige Wohnungen im unteren Preissegment“, sagt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria.
Speziell in den Ballungszentren und in der Hauptstadt herrsche heuer ein Engpass an Wohnraum. Die Nachfrage wird hier laut den Maklern um 9,0 Prozent ansteigen – das Angebot jedoch nur um 0,8 Prozent. Die Forderungen an die Politik werden lauter: Es müsse deutlich mehr Wohnraum geschaffen werden. Die Experten erwarten einen Anstieg der Immobilienpreise von satten 5,1 Prozent. Gute Zeiten für Immobilieneigentümer die ihre Immobilie verkaufen wollen – und das in einem Jahr in dem bisher keine Steuererhöhungen der Immobilienertragsteuer und der Grunderwerbsteuer angekündigt sind. Von knapp 16.500 Eigentumswohnungen in Wien kosten derzeit knapp zwei Drittel mehr als 250.000 Euro. In kaum einer anderen Großstadt Österreichs werden so horrende Verkaufspreise wie in der Hauptstadt erwartet.
Ähnliche Situation für Grundstückskäufe und Einfamilienhäuser
Ein ähnlich rentables Geschäft prognostizieren die Re/Max-Experten für den Grundstücksverkauf und den Hausverkauf. Laut Umfragen in Immobilienportalen erwarten die Immobilienmakler 4,1 Prozent mehr Immobiliensuchende als 2016. Das Angebot an Häusern, Wohnungen und Grundstücken steigt jedoch lediglich auf 2,6 Prozent an: Liegenschaften werden somit teurer – die Immobilienpreise geraten unter Druck.