Studie Grundstückspreise: Wertsteigerung & erhöhte Nachfrage
Laut einer aktuellen Umfrage des Linzer Instituts für Immobilienwirtschaft (Ifi) erwartet ein Großteil der Befragten einen Anstieg der Österreichischen Grundstückspreise für das Jahr 2017. Im Rahmen der Erhebung wurden rund 420 Branchenvertreter nach ihrem fachmännischen Rat befragt. 44 Prozent gehen von einem sinkenden Angebot der Grundstücke aus, gleichzeitig erwarten 60 Prozent eine ansteigende Nachfrage.
Gute Zeiten für Grundstückseigentümer, die ihre Immobilie verkaufen wollen – doch wie steht es um die Gefahr einer Preisblase?
Nachhaltige Immobilienwirtschaft soll Risiko einer Preisblase senken
Für das Ifi-Gründungsmitglied Philipp Kaufmann ist das Risiko einer Preisblase im Grundstückssektor nicht gegeben. Auf der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag sagte der Immobilienexperte, dass alle Indizien auf dem Markt zwar ,,für eine Blasenbildung“ sprechen würden, die Gefahr jedoch auf dem heimischen Grundstücksmarkt nicht gegeben ist. ,,Die Nachfrage ist aktuell eine natürliche und keine überhitzte“, so Kaufmann und plädiert für eine nachhaltige Immobilienwirtschaft. Diese Einschätzung wird auch seitens der eigens erhobenen Umfrage unterstützt. Nur 23 Prozent sehen in Bezug auf den Grundstücksverkauf in Österreich die Gefahr der Bildung einer Preisblase. Kaufmann fordert deshalb eine bessere Nachverdichtung, größere Bauhöhen und mehr Bauwidmungen.
Grundstückspreise werden steigen – Blasengefahr gilt jedoch eher für Wohnobjekte
Georg Flödl, Präsident des Österreichischen Verbandes der Immobilienwirtschaft (ÖVI), sieht die Probleme eher im Rahmen der Wohnimmobilien. ,,Die Akquise von groß skalierten Projekten stellt eine Herausforderung dar.“ Für Flödl sind nicht genügend Baugründe vorhanden – gerade für den Wohnbau. Bereits seit längerer Zeit fordert er eine Erneuerung des Mietrechts. Zudem solle das Inflationslinderungsgesetz reformiert werden. Investitionsanreize sollten die erschwerten Bedingungen ebenfalls auflockern. Und auch unter den Befragten der Umfrage sehen 32 Prozent bei den Wohnimmobilien eine erhöhte Gefahr der Blasenbildung in 2017. Der Immobilienverkauf von Grundstücken und Wohnimmobilien scheint aktuell aufgrund der erhöhten Verkaufspreise besonders rentabel.