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Wiener Immobilienpreise 2016: Nachfrageüberhang sorgt für stabiles Preisniveau

Ausland 01.04.2016 Alexander Matzkewitz
Wien

Die Wiener Immobilienpreise befinden sich aufgrund des kontinuierlichen Nachfrageüberhangs auch im Jahr 2016 konstant auf einem hohen Niveau. Dies berichtet der Unternehmenschef von EHL Immobilien Michael Ehlmaier. Zusätzliche Preisanstiege seien zwar nicht zu erwarten, wachsen könnte dagegen das Kaufinteresse. Keine überraschende Marktentwicklung für den Experten: Die Nachfrage nach Wiener Liegenschaften steigt in Einklang mit den hiesigen Immobilienpreisen bereits seit Jahren.

 

Wiener Immobilienmarkt mit teils skurilen Entwicklungen

Die Mieten bei Neuabschlüssen steigen leicht um 1,25 Prozent. Eigentumswohnungen in guten Lagen werden um drei Prozent teurer. In mäßigen bis durchschnittlichen Lagen steigen Eigentumspreise um zwei Prozent nach oben. Die EHL Schätzungen für dieses Jahr zeigen eines deutlich: Die Nachfrage nach Immobilien ist sehr hoch – und dies zum Leidwesen der Privatinvestoren, denn die Angebote an nachhaltigen Investmentprojekten gehen stark zurück. Unternehmenschef Ehlmeier weist auf die derzeitigen Umbauten diverser Wiener Bürotürme zu Wohnhochhäusern hin. Derzeit ziehe man eine Nutzung dieser Art zum Beispiel für den Marina Tower am Handelskai in Betracht. Der Wiener Immobilienmarkt nimmt im Rahmen der derzeitigen Entwicklungen außergewöhnliche Züge an.

Immer mehr Investment aus dem Ausland

,,Noch vor zwei Jahren haben wir keinen Chinesen oder Koreaner gesehen – jetzt gibt es diese neuen Investoren“, sagt Ehlmaier. Der vitale Immobilienmarkt Österreichs ist beliebt durch seine Büros und Hotels und somit auch für internationale Anleger sehr interessant. Mittlerweile sind die neuen Investoren mit 26 Prozent die zweitgrößte Käufergruppe im Bereich des Investments in ganz Wien und haben sogar die aus Deutschland verdrängt (lediglich 24 Prozent). Dominiert wird der Markt weiterhin von heimischen Anlegern.

Forderungen nach leistbaren Wohnen werden lauter

Mit den kontinuierlichen Preissteigerungen geht die Forderung nach leistbarem Wohnraum einher: Immer mehr private Käufer können sich die hohen Wiener Immobilienpreise überhaupt nicht mehr leisten. Ehlmaier sieht Lösungen im Bereich der Baubewilligungen, die schneller von statten gehen sollten. Weniger Bürokratie und eine Anpassung des Mietrechtsgesetzes an den hochpreisigen Markt, sind ebenfalls Punkte, die es des laut EHL-Chefs zügig anzugehen gilt¬: ,,Hier ist die Politik gefragt, leistbares Wohnen zu ermöglichen“. Zudem sei es eine unzumutbare Tatsache, dass Wiener Spitzenverdiener immer noch von geförderten Wohnraum profitieren. Die Förderwürdigkeit eines Mieters müsse überprüft und die Maßstäbe nach oben verlegt werden. Reaktionen der Politik erfolgten in Vergangenheit jedoch recht schwerfällig, blieben aber nicht immer ohne Auswirkungen (wie zum Beispiel die Erhöhung der Grunderwerbssteuer am Jahresanfang beweist). In einem ist man sich unter Experten allerdings einig: Genug Aufholbedarf seitens der Politik gibt es selbstredend.

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