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Wiener Wohnungsnot: Die Bundeshauptstadt benötigt mehr Wohnraum

Trends 19.04.2016 Alexander Matzkewitz
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Das Maklernetzwerke Immobilienring IR hat für die nächsten zehn bis 15 Jahre eine Verschärfung der derzeitigen Wohnraumsituation in der Bundeshauptstadt prognostiziert. Präsident Georg Spiegelfeld sprach am vergangenen Mittwoch von 300.000 Menschen, die zukünftig in Wien hinzuziehen werden. Benötigt werden hierfür knapp 10.000 neue Wohnungen pro Jahr. Das Problem: Es werden nicht einmal halb so viele Wohnungen gebaut. Doch dies sind nicht die einzigen Herausforderungen, welche künftig auf dem Wiener Wohnungsmarkt zu bewältigen sein werden.

Defizite auch innerhalb der Infrastruktur

Der Präsident sieht das Riesenproblem nicht nur innerhalb des Wohnraumbereichs: Um auf den bevorstehenden Zuzug gut vorbereitet zu sein, forderte Spiegelfeld zusätzliche Schulen sowie neue Straßen- und U-Bahnanbindungen. Dies müsse mit dem Bauen von zusätzlichen Wohnungen einhergehen. Denn gerade im Bereich der mittel- und hochpreisigen Wohnungen sei die Lage bereits extrem. Spiegelfeld sieht eine mögliche Lösung im Setzen neuer Anreize für Privatinvestments. ,,Man sollte das Investment in Immobilien möglichst attraktiv halten“, so der Präsident. Das Richtwert-System für Altbaumieten sei für Spiegelfeld dagegen keine sinnvolle Maßnahme: Gebäude, die älter als 20 Jahre sind, sollen laut SPÖ-Vorschlag ins Mietrechtsgesetz überführt werden. Niedrige Mieten bieten jedoch laut des Präsidenten keine Anreize für die Instandhaltung. Gerade in zehn bis 15 Jahren gäbe es hier ein weiteres Problem, wenn es dann nicht nur zu wenig, sondern auch zahlreiche marode Wohnungen gibt. Hier müsse seitens der Politik nachhaltig eingegriffen werden.

Gute Voraussetzungen: Der Wiener Immobilienmarkt boomt

Trotz der Befürchtungen des Immobilienrings prosperiert der Immobilienmarkt in Wien derzeit so intensiv wie lange nicht mehr. Gute Zeiten, für Eigentümer die ihre Immobilie verkaufen möchten, denn der Durchschnittspreis einer Wohnung lag im letzten Jahr beispielsweise im ersten Bezirk bei satten 706.644 Euro. Das ist für Gesamtösterreich ein absoluter Topwert. Investoren, die für einen ansteigenden Neubau von Wohnungen sorgen würden, wird es also auch in Zukunft in die Hauptstadt ziehen. Wichtig hierfür ist jedoch, dass seitens der Politik keine Steine in den Weg gelegt werden.

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