Wohnungsmarkt Wien: Unterschied zwischen neu und gebraucht
Die Wirtschaftskammer Oberösterreich hat kürzlich im Rahmen einer Pressekonferenz ihren aktuellen Preisspiegel veröffentlich. Die Verteuerungen der Wiener Immobilienpreise 2016 liegen dahingehend lediglich auf einem moderaten Niveau. Fachverbandsobmann Georg Edlauer sprach von Entwicklungen die sich ,,sehr verlangsamt“ haben. Bei Eigentumswohnungen (Erstbezug) verzeichne man einen Anstieg von nur 0,8 Prozent. Gebrauchte Eigentumswohnungen verteuerten sich leicht um 1,4 Prozent, Einfamilienhäuser um 1,1 Prozent.
Die erheblichsten Preissteigerungen gab es bei Grundstücken von Einfamilienhäusern (+ 3,7 Prozent).
Die aktuellen Zahlen dürften die Immobilienbranche und dem Immobilienmarkt Wiens überraschen: Sie widersprechen den Daten der Statistik Austria. Hier wurde diesen März von einem Anstieg des HPIs (Häuserpreisindex) von 8,5 Prozentpunkten berichtet (immoverkauf24 berichtete). Erfahren Sie hier wie es laut der Wirtschaftskammer Oberösterreich um die aktuellen Immobilienpreise bestellt ist.
Immobilienpreise Österreich: Landeshauptstädte auf unterschiedlichen Niveau
Der Blick auf die bundesweiten Landeshauptstädte weist ähnliche Preisdifferenzen auf. Neue Eigentumswohnungen verteuerten sich in Salzburg um gerade einmal 0,7 Prozent. In Bregenz waren es 3,8 Prozent. Edlauer unterteilt hier in Dreierblöcken: Salzburg, Wien und Innsbruck liegen preislich vorne. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt hier zwischen 3.719 und 4.132 Euro. Dann folgen Bregenz, Graz und Linz mit 2.655 und 3.474 Euro den Quadratmeter. Am niedrigsten sind die Preise für Eigentumswohnungen in Klagenfurt, Eisenstadt und St. Pölten mit 1.865 bis 2.276 Euro je Quadratmeter. Etwas teurer sind die gebrauchten Eigentumswohnungen – hier gab es deutliche Zuwächse besonders in Wien. Laut der WKO liegt dies daran, dass diese Immobilien deutlich günstiger sind als neue Wohnungen. Aufgrund der ansteigenden Nachfrage verteuerten sich gebrauchte Eigentumswohnungen im Jahr 2016 um 5,6 Prozent. Der Preisunterschied zwischen neu und gebraucht liegt derzeit bei 1.148 Euro pro Quadratmeter. Im Jahr 2013 betrug die Preisdifferenz noch über 1.200 Euro.
Laut WKO stagnieren die Österreichischen Immobilienpreise zukünftig
Laut Edlauers Stellvertreter Gerald Gollenz bewegen sich die hiesigen Immobilienpreise heuer ,,nicht mehr sehr viel nach oben“. Im letzten Jahr wurden 116.777 Kaufverträge für Immobilien geschlossen. Dies könnte sich aufgrund der hohen Immobilienpreise und des kaum vorhanden Wohnraums in vielen Metropolen Österreichs zurückentwickeln. Die niedrigeren Immobilienpreise und somit auch die kleine Preisdifferenz zwischen Erstbezugswohnungen und gebrauchten Wohnungen könnten jedoch auch durch die neue Berechnungsmethode der WKO zustande kommen: Im Vorjahr hatte man die ,,mäßige Lage“ als Faktor in den Preisberechnungen außen vorgelassen – heuer schon. Die realen Verkaufspreise im Rahmen eines Immobilienverkaufs liegen aktuell trotzdem auf einem Topniveau.